Füssen, 9. August 2024 – Die 10-jährige Füssener Baseball-Spielerin, Emma Dittmann, ist zurück von der World Children Baseball Fair in Fukuoka, Japan. Bei einem Losverfahren wurde sie bereits im Winter unter Hunderten von Kindern vom Deutschen Baseball Verband ausgewählt und durfte kostenfrei für zwei Wochen nach Japan.
Mit gerade einmal 10 Jahren um die halbe Welt reisen und seinen Lieblingssport in einer komplett anderen Kultur kennenzulernen? Eine Erfahrung, die Emma Dittmann aus Füssen wohl ihr Leben lang nicht vergessen wird. Die Baseballspielerin spielt erst seit einem Jahr in der U10 Mannschaft der Füssen Royal Bavarians und machte gleich den Hauptgewinn bei einem Losverfahren des Deutschen Baseball Verbands. Im Winter konnten sich Kinder im Alter von 10 bis 11 Jahren auf insgesamt fünf deutsche Plätze bei der World Children Baseball Fair bewerben. Unter unzähligen Bewerbungen wurde ausgerechnet eine Spielerin aus Füssen ausgewählt und durfte Anfang August für 10 Tage unter Begleitung einer deutschen Betreuerin und vier weiteren Spielern nach Japan reisen – alle Kosten gedeckt von der WCBF.
Was ist die World Children Baseball Fair?
Die WCBF wurde 1992 von den beiden Hall-of-Famern Hank Aaron (USA) und Oh Sadaharu (Japan) gegründet. Die Organisation hat zum Ziel Kindern den Baseballsport näher zu bringen und internationale Freundschaften zu stärken. Neben der großen Baseballmesse, die jedes Jahr in einem anderen Land stattfindet, organisiert die Stiftung auch regelmäßige Baseball-Lehrgänge und -kurse. Die Organisation finanziert sich durch große Sponsoren wie Casio, SoftBank, Mizuno und Yokohama.
Interview mit Emma und ihrer Mutter
Wie kam es dazu, dass Emma zur WCBF durfte?
Mutter: Im Winter gab es eine Ausschreibung des Deutschen Baseball Verbands. Alle Spieler der Royal Bavarians wurden durch den Vorstand informiert. Letztendlich haben sich aus Füssen aber nur zwei SpielerInnen beworben. Kurz nach den Osterferien haben wir dann die Zusage bekommen. Wir waren bereits mitten in der Urlaubsplanung für die Sommerferien und hatten gar nicht mehr damit gerechnet. Das war eine tolle Überraschung und Emma hat sich riesig gefreut.
Macht man sich als Eltern da keine Sorgen sein 10-jähriges Kind allein nach Japan zu schicken? Warum seid ihr nicht mitgeflogen?
Mutter: Es war ausdrücklich vorgeschrieben, dass Eltern nicht mitreisen dürfen. Als Mutter macht man sich da natürlich schon Gedanken und Sorgen, aber ich habe versucht es gegenüber Emma nicht zu zeigen, weil ich ihr diese Erfahrung unbedingt ermöglichen wollte. Letztendlich muss da aber natürlich auch das Kind der Typ dazu sein und da wussten wir bei Emma, dass das problemlos klappen würde. Das ganze Programm war sehr professionell aufgesetzt und es wurde wirklich an alles gedacht. Das hat es uns als Eltern dann auch leichter gemacht und man hatte volles Vertrauen in die Organisatoren.
Wer war aus Deutschland war noch dabei?
Emma: Wir waren insgesamt fünf Kinder und eine Betreuerin. Die anderen Teilnehmer kamen aus Mainz, Berlin und aus der Kölner Gegend. Wir hatten uns im Vorfeld auch schon mal über einen Videocall kennengelernt. Wir haben uns super verstanden!
Wie viele Kinder waren vor Ort in Japan und woher kamen sie?
Emma: Es waren weit über 100 Kinder aus der ganzen Welt. Die meisten kamen aber aus dem asiatisch-pazifischem Raum und den USA. Aus Europa waren es nicht viele.
Wie war das Tages-Programm?
Emma: Am Vormittag haben wir eigentlich immer Baseball gespielt und trainiert. Am Nachmittag waren es dann unterschiedliche Aktivitäten und eine Mischung Spiel&Spaß und Kultur.
Was war Dein Highlight?
Emma: Mein Highlight war der Besuch eines Heimspiels der Profimannschaft der Fukuoka SoftBank Hawks. Die Stimmung im Stadion war sagenhaft. Es wurden Luftballons steigen gelassen, es gab einen Sänger, der im Auto zwischen den Innings über den Platz gefahren ist und vieles mehr. Am Ende durften wir alle dann sogar noch auf das Spielfeld kommen.
Was hast Du baseballtechnisch gelernt? Irgendwas Spezielles?
Emma: Wir haben vor allem das Pitching gelernt, was wir im Verein in der U10 Mannschaft noch gar nicht machen, weil wir ja noch Coachpitch spielen. Das Pitching kommt bei uns erst in der U12 Mannschaft. Das war sehr spannend!
Was hat dir in Japan am besten gefallen? Und was war der größte Unterschied von Japan zu Deutschland?
Emma: Ich fand neben dem Baseball vor allem die ganzen Tempel total interessant. Unterschiedlich war vor allem, dass die sehr viele Werbetafeln in den Städten haben und man kaum Radfahrer gesehen hat.