Füssen, 10. Juni 2024 – Trotz einiger Ausfälle konnten die Füssen Royal Bavarians am vergangenen Samstag beim direkten Kontrahenten in Baldham zumindest einen Sieg aus zwei Spielen einfahren. Spiel eins ging zwar noch mit 1:6 verloren, im zweiten Spiel setzten sich die Füssener Baseballer dann aber mit 7:6 durch.

Die Ausgangssituation vor den Spielen war klar. Wenn die Füssen Royal Bavarians dieses Jahr noch ein Wörtchen im Einzug um die Playoffs mitreden möchten, dann sollte beim direkten Kontrahenten und Zweitplatzierten, Baldham Boars, bestenfalls ein Doppelerfolg her. Doch ausgerechnet bei den vermeintlich wichtigsten Spielen der ersten Saisonhälfte musste Headcoach Mitch Stephan gleich auf mehrere Leistungsträger verzichten. „Wir reisen definitiv etwas ersatzgeschwächt nach Baldham, was die Aufgabe nicht einfacher macht“, so Stephan noch vor den Spielen im Münchner Osten.

Spiel 1: Füssener Offensive zu harmlos gegen starke Baldhamer – 1:6

Der Siegeswille bei den Gästen aus Füssen war deutlich zu spüren. Mehrheitlich konzentrierter und hoch motiviert gingen die Royal Bavarians in die erste Partie des Tages. Doch man merkte auch schnell, dass der Baldhamer Pitcher, Julian Dambacher, diese Saison nicht umsonst zu den besten Werfern der Liga zählt. Gleich fünf Strikeouts hagelte es für die Royals in den ersten beiden Innings. Auf der anderen Seite hatten Füssens Ass, Daniel Mendelsohn, mit einer sehr kleinen Strikezone des Schiedsrichters zu kämpfen und musste gleich im ersten Inning eine 0:2-Führung der Boars zulassen.

Im dritten Inning gelang den Füssenern durch einen Schlag von Chris Kleber der einzige Run in der Partie. Kleber verzeichnete ebenfalls die einzigen drei Hits der gesamten Füssener Mannschaft im ersten Spiel. In der Folge ergaben sich zwar immer wieder aussichtsreiche Situationen, der letzte erfolgreiche Schlag sollte den RBs aber immer verwehrt bleiben.

Die Münchner Vorstädter hingegen erhöhten den Druck stetig auf Mendelsohn und die Füssener Defensive und punktete kontinuierlich weiter. Im dritten Inning erhöhten sie bei zwei Aus auf 1:4 und im fünften und sechsten Durchgang gelangen noch weitere Runs zum 1:6-Endstand.

„Da war sicherlich mehr drin und das Spiel hätte knapper ausgehen könnten. Alles in allem war Baldham aber einfach die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen.“, zieht Stephan ein ernüchterndes Feedback.

Spiel 2: Schieferle’s 2-Run-Homerun macht den Unterschied – 7:6

Im zweiten Spiel zeigte sich zunächst ein komplett gegenteiliges Bild als im ersten Spiel. Während das erste Spiel durch starkes Pitching dominiert wurde, hatten die Pitcher beider Teams im zweiten Spiel zunächst Probleme die Strikezone zu finden. Oscar Pastore von den Baldham Boars startete prompt mit zwei Walks ins erste Inning, welche eiskalt von Füssen auch in zwei Runs umgemünzt wurden. Doch auch Füssens Cameron Guarino hatte Kontrollprobleme und musste im ersten Inning nach drei Walks, einem Hit-by-Pitch und einem bitteren Feldspielfehler der Füssener Defensive satte fünf Runs hinnehmen. Im zweiten und dritten Inning gelang es den Füssenern trotz einiger Baserunner keine Punkte zu erzielen.

Erst im vierten Inning platzte bei den „Königlichen“ so richtig der Knoten. Schläge von Stephan und Nicolici glichen die Partie zunächst zum 5:5 aus. Bei zwei Aus war es dann Louis Schieferle, der mit einem weiten 2-Run-Homerun die 7:5-Führung wieder herstellte. Baldham wechselte dann den Pitcher, während Guarino auf Seiten der Gäste immer besser in die Partie fand.

Im sechsten Inning gelang den Boars der 7:6-Anschlusstreffer. Ein Anfangs schlechtes Baseballspiel entwickelte sich nun zu einem spannenden Krimi. Füssen gelang gegen den eingewechselten Pitcher nicht mehr viel und Baldham startete im letzten Inning noch eine Rallye und konnte zwei Aus die Bases laden. Guarino behielt aber trotz 1-3-Count die Nerven und servierte ein erlösendes Strikeout zum Sieg. „Das war am Ende eine starke Leistung der Mannschaft und das erste knappe Spiel, dass zu unseren Gunsten ausging. Das freut einen natürlich auch wenn wir uns in der Defensive zu viele Fehler geleistet haben und in der Offensive früh im Spiel hätten mehr machen müssen.“, freut sich Stephan nach dem Spiel über den knappen Sieg.

In der Tabelle tut sich durch diesen Sieg nicht viel. Der Abstand nach oben bleibt unverändert und die München Caribes konnten sich zwischenzeitlich durch einen Doppelerfolg auf den dritten Tabellenplatz vor die Royals schieben. Am kommenden Samstag geht es für die Füssener am heimischen King’s Field gegen die Guggenberger Legionäre Regensburg II.

Foto © Martin Bühler