Füssen, 29.08.22 – Im Duell gegen den direkten Kontrahenten Baldham treten die Füssen Royal Bavarians auf der Stelle. In zwei hart umkämpften Spielen gewinnen die Füssener zunächst zwar mit 10:5, müssen das zweite Spiel nach Verlängerung allerdings mit 0:1 abgeben.

Um kurz nach 7:00 Uhr stand Johannes Krumm am Sonntagmorgen am King’s Field und begutachtete den Zustand des Platzes. Das Wetter machte nicht so richtig Laune auf Baseball – wolkig und nass, aber der Wetterbericht versprach zumindest Besserung über den Tag hinweg. Einem wetterbedingten Spielausfall hätten die Füssener nämlich auch nichts entgegenzusetzen gehabt. Neben der langen Verletztenliste der Royals fehlten nämlich auch die starken Schläger von Mitch Stephan und Bastian Zaharia in der Line-Up. Krumm, der die Vertretung von Headcoach Mitch Stephan übernahm, ließ die Gegner aus Baldham und die Schiedsrichter anreisen, was sich später als gute Entscheidung entpuppte, denn das Wetter spielte mit und beide Spiele konnten bis auf eine kleine Unterbrechung zu Ende gespielt werden.

Spiel 1: Royals beweisen längeren Atem in Regenschlacht – 10:5

Lange brauchten die Füssen Royal Bavarians nicht um diesmal ins Spiel zu finden. Brayden Carpenter hieß die Gäste aus dem Münchner Osten gleich mit einem Solo-Homerun willkommen. Kurz darauf waren es Schläge von Haf, Krumm und Mendelsohn, die das 2:0 für die Hausherren markierten. In der Folge schafften es beide Offensiven immer wieder Druck auf die gegenüberstehenden Pitcher auszuüben, sodass es nach fünf Innings ausgeglichen 3:3 stand.

Baldham wechselte nun den Pitcher und Füssen nutzte einige Kontrollproblem des neuen Werfers eiskalt aus. Unter anderem durch ein Double von Silvan Zacek holten sich die Gastgeber erstmals eine komfortable 8:3 Führung. Die Boars kämpften weiter und verkürzten durch einen Homerun auf 8:5. Füssens Pitcher Philipp Meyer, der mit einer starken Leistung glänzte, musste nun Platz machen für Daniel Mendelsohn. „Zu diesem Zeitpunkt wollten wir den Sack zu machen und brachten deshalb unseren besten Mann“, erklärt Interims-Trainer Krumm. Der Plan ging auf. Während Mendelsohn kurzen Prozess mit der Baldhamer Offensive machte, erhöhten die RBs sogar noch auf den Endstand von 10:5.

„Das waren keine einfachen Bedingungen im ersten Spiel. Vor allem für die Werfer und die Defensive sind nasse Bälle schwer zu kontrollieren, umso schöner zu sehen, dass wir uns keinerlei Fehler erlaubt haben“, freut sich Krumm über eine starke Defensive seiner Männer.

Spiel 2: Glücklicheres Ende in der Verlängerung für Baldham – 0:1

Wer der Auffassung war, dass das erste Spiel bereits spannend und auf höchstem Baseball-Niveau war, der hat das zweite Spiel noch nicht gesehen. Allein das Match-Up auf dem Werferhügel versprach so einiges. Füssen schickte Nationalpitcher Daniel Mendelsohn ins Rennen und Baldham ihren US-Import Jackson Longhofer, der in der vergangenen Saison der beste Pitcher der Liga war. Und wie zu erwarten, dominierten beide Pitcher das Spielgeschehen und ließen den gegnerischen Schlagleuten keine Chance. Während Mendelsohn nach sechs Innings den Werferhügel räumte und Brayden Carpenter als sein Nachfolger reinkam, war für Longhofer nach sieben Innings Feierabend. Beide Pitcher schafften bis dato ein sog. „Shutout“ – sie ließen keinen einzigen Run zu. Der Spielstand nach der regulären Spielzeit war demnach 0:0 und das Spiel ging in die Verlängerung.

Hier merkte man, dass Baldham einfach noch ein paar mehr Körner in der Reserve hatte und erhöhte von Inning zu Inning den Druck. Erst im 11. Inning war es dann soweit und Baldham verbuchte den ersten Zähler des Spiels – 0:1. Auch im Nachschlag gelang es Füssen nicht mehr nachzulegen.

„Das war ein Wahnsinnsspiel von beiden Mannschaften. So einen Krimi habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Am Ende musste jemand gewinnen und Baldham hatte da einfach noch mehr im Tank.“, so das Fazit von Johannes Krumm. Damit ist die Chance vertan auf den zweiten Tabellenplatz zu springen und die Füssener treten weiterhin auf der Stelle. Nächste Woche geht es zum unteren Tabellennachbar nach München-Haar. Die Royals benötigen zwei Siege, um zum einen Luft nach unten zu gewinnen und zum anderen oben dran zu bleiben.