Das Spitzenspiel am vergangenen Sonntag zwischen den Füssen Royal Bavarians und den Fürth Pirates sollte eigentlich die Entscheidung um die Meisterschaft und den Aufstieg in die 2. Bundesliga bringen. Nach einer weiteren Siegesteilung (4:7 und 10:1) bleibt die Meisterschaft nun aber erstmal noch offen. Fürth muss am Donnerstag zum Nachholspiel nach Gröbenzell und steht unter Druck.

Die Ausgangsposition vor dem Wochenende im Spitzenspiel der Bayernliga Playoffs war klar: Gewinnen die Royal Bavarians beide Spiele sind sie Bayerischer Meister und qualifizieren sich für den sportlichen Aufstieg in die 2. Bundesliga. Gewinnt Fürth beide Partien sind sie zumindest auf dem besten Weg zur Meisterschaft, denn die Fürther haben am 3.10. noch ein Nachholspiel beim Playoff Schlusslicht Gröbenzell. Bei einer Siegteilung hingegen muss Fürth beide Spiele gegen Gröbenzell gewinnen, um ein Entscheidungsspiel gegen Füssen zu erzwingen. Im Hinspiel trennten sich Füssen und Fürth mit einem deutlichen 10:0 und einem knappen 1:2.

Spiel 1: Offensive beflügelt und Starek gewohnt stark – 7:4

Selbstbewusst trat am vergangenen Sonntag sicherlich die ganze Füssener Mannschaft auf. Mit ganzen sieben Siegen in Folge hatten sie auch allen Grund dazu. Allen voran merkte man dies Pitcher James Starek an, der nach seinem historischen Perfect Game der Vorwoche die Ruhe selbst ausstrahlte. Und das obwohl die Füssener mit Meulindijks den Pitcher sich gegenüber standen sahen, der ihnen im Hinspiel nicht nur den Hauch einer Chance ließ. „Wir hatten heute einfach richtig Bock“, erzählt Führungsspieler Silvan Zacek. Dennoch war die Nervosität beiden Teams anzumerken und taktische Spielzüge wurden von den Trainern gleich zu Beginn der Partie angesagt.

Der erste Stich gelang aber zunächst den Hausherren, die nach zwei Basehits und einem Feldspielfehler die ersten beiden Punkte markierten. Füssen bis dato offensiv gegen einen starken Fürther Werfer wieder einmal wie erstarrt, erwachte im dritten Inning zu Leben und nutzte die Schwäche Meulindijks‘ aus: drei Hits in Folge von Brunner, Löcz und Yancelson brachten den holländischen Linkshänder aus der Fassung. Es folgten zwei Walks und ein Hit by Pitch und damit bereits die 3:2-Führung. Haf setzte dann mit seinem 2-RBI Basehit nochmal einen drauf und erhöhte auf 5:2.

In der Folge hatte Starek keine Probleme mit der Fürther Offensive und marschierte förmlich durch die Innings. Angekommen im siebten Inning waren es wieder Schläge von Brunner und Löcz, die auf 7:2 erhöhten. Im letzten Halbinning musste Starek dann leicht angeschlagen den Werferhügel verlassen und ließ Zacek übernehmen. Zacek mit ein paar Problemen, machte letztendlich den Sack aber zu und sicherte einen starken 7:4-Erfolg.

„Das war eine unglaubliche Leistung aller Spieler. Wir haben einen starken Fürther Werfer früh im Spiel geknackt und haben in der Defensive dicht gemacht“, lobt Coach Dagistan seine Mannschaft.

„Wir hatten heute einfach richtig Bock“ - Silvan Zacek

Spiel 2: Fürth kämpft sich in beeindruckender Art und Weise zurück – 1:10

Die Sterne für Spiel zwei standen gut. Der starke Werfer der Fürther war verbrannt und Füssen ging mit viel Momentum und Silvan Zacek auf dem Mound ins zweite Spiel des Tages. Und das zeigten die Füssener auch gleich im ersten Inning. Ein Basehit von Yancelson brachte ihn auf Base, Dagistan beförderte ihn schulbuchmäßig per Bunt auf die zweite Base und ein Schlag von Aman sorgte für den ersten Run der Partie. Danach verfiel die Offensive der „Königlichen Bayern“ aber wieder in die alt bekannte Starre. Fürth kam in der Folge immer besser in die Partie und glich im dritten Inning zunächst aus und ergatterte im vierten Inning per Homerun die 1:2 Führung. Im fünften Durchgang verlor Füssen dann komplett die Konzentration und Fürth sorgte unter anderem durch einen weiteren Homerun für die Vorentscheidung- 1:8. Auch Daniel Yancelson, der Zacek auf dem Werferhügel ablöste, fand kein Mittel gegen die schlagkräftigen Franken und musste zwei weitere Runs zum Endstand von 1:10 zulassen.

„Das war an sich auch ein gutes Spiel, dass dann leider im fünften Inning in nur wenigen Minuten von Fürth entschieden wurde. Wir können dennoch sehr zufrieden sein mit der heutigen Leistung und freuen uns auf das Entscheidungsspiel!“, resümiert Dagistan.

Durch die Siegesteilung steht Fürth zunächst unter Druck – sie müssen am kommenden Donnerstag bei den Gröbenzell Bandits zwei Siege einfahren, um ein Entscheidungsspiel am 12.10. zu erzwingen.

„Das war an sich auch ein gutes Spiel, dass dann leider im fünften Inning in nur wenigen Minuten von Fürth entschieden wurde. Wir können dennoch sehr zufrieden sein mit der heutigen Leistung und freuen uns auf das Entscheidungsspiel!“ - Alp Dagistan